AVM Fritzcard hängt sich weg

Alexander Dalloz alexander.dalloz at uni-bielefeld.de
Tue Mar 23 21:17:13 UTC 2004


[ super, mailman hat beim anderen Posting mal wieder zugeschlagen -
darum noch mal, ohne GPG Signatur]

Am Di, den 23.03.2004 schrieb Christoph Wickert um 13:59:

> Am Di, den 23.03.2004 schrieb Alexander Dalloz 
> 
> (wer auch sonst, ausdrücklichen Dank auch nochmal wegen neulich ->
> /etc/sysconfig/i18n :-)) um 00:51:

Och, da nicht für - solange "wer auch sonst" nicht heißen sollte "der
Kerl nun schon wieder" :-)

> Wie gesagt, unter Debian läuft der Server hellerbest, was aber jetzt
> nichts gegen Fedora sagen soll. Unter Debian -> anderer (älterer)
Kernel
> und anderer Treiber-build, kann man also keine Schlüsse draus ziehen.

Das ist durchaus interessant, zumal Meldungen über Instabilität auch von
Debian Usern kommen. Man müsste sich mal die Arbeit machen und schaun,
in welchen Bereichen Debian und Redhat den Kernel gepatcht haben, was
CAPI und auch den ppp stack angehen.

> > Du kannst dir mal folgende Webseite ansehen:
> > http://freiburg.linux.de/~zeisberg/howtos/fritzcarddsl.html
> > 
> 
> Danke, kannte ich schon.

Schade.

> > Dort gibt es auch einen Patch, der nach Erfahrungsberichten - aus
dem
> > ISDN Usenet Forum, von Leuten, die auch den ISDN Teil nutzen - für
> > deutlich bessere Stabilität sorgen soll.
> 
> Danke, auch das hatte ich schon mal gelesen, aber noch nicht
angewendet.
> Seit 12 2 Stunden läuft der Rechner nun mit neuem, gepatchtem Treiber.
> Und läuft (noch).

Dann warten wir mal weiter ab.

> > Bei dem von einem Freund eingestellten Bugzilla Artikel geht es um
die
> > CAPI policy von Redhat/Fedora. CAPI wird vom Kernel Team weiter
> > gepflegt.
> 
> Erkläre mir bitte den Unterschied, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was
> CAPI policy sein heissen soll? Dem Ende des Bugzilla Artikels entnehme
> ich, dass für den 2.4er Kernel keine Anstrengungen mehr unternommen
> werden, was CAPI betrifft.

"CAPI policy" ist sicher etwas unglücklich formuliert. Es geht darum,
dass Teile des Kernels, wie eben auch CAPI, unsupported sind. Meiner
Lesart nach bedeutet das, dass diese Teile im Kernel nicht aktiv von
Redhat gepflegt werden, sprich es wird nicht "gebackported" oder
sonstwie abweichend vom Vanilla Kernel optimiert. Folglich halten
Änderungen und gegebenenfalls Verbesserungen der betroffenen Module erst
dann Einzug, wenn auch die Kernel Major Version wechselt.

> Die Unterstützung für AVM Produkte ist aber m. M. n. nicht besonders
> gut, nicht mal mit normalem Hisax Treiber laufen die Karten
> out-of-the-box. (Gibt's nen Bugzilla Report zu: Redhat-config-network
> und usernetctl merken nicht, dass das Device aktiv ist, deaktivieren
> geht nicht.)

Ein Bug ist natürlich Redhat anzulasten oder besser gesagt deren
Aufgabe, zu fixen. Was ISDN4Linux im Kernel angeht, lag da lange einiges
im Argen. Leider lässt einen die aktuelle Situation mit mISDN in der
2.6er Kernellinie auch nicht grad vor Freude jubilieren. Teilweise
funktionieren Karten und Treiber, die unter 2.4.x seit Jahren
problemfrei funktionierten, nun nicht mehr.

> Andererseits kann man das auch AVM in die Schuhe schieben. Deren
Support
> (und wahrscheinlich auch Entwicklung) ist dermaßen SuSE-fixiert: Ruft
> man das install-Script auf, kommt: "Kein Controller gefunden. Bitte
> aktivieren sie ihren Fritz Controller in YaST." - Na vielen Dank. Als
> ich mal eine Support-Anfrage gestellt hatte, kam die Antwort, man
könne
> meinen Fehler nicht reproduzieren, weil man keinen Debian-Rechner
habe.

So ganz nachvollziehen kann ich die einseitige Beschränkung von AVM auf
SuSE als Linux Plattform auch nicht. Aber SuSE als deutsche - zumindest
ehemals deutsche, bis der rote Riese Novell kam ... - Distribution
bietet sicher die weitaus beste Integration von ISDN. Wobei dieser
Umstand leicht zu erklären ist, da ISDN in Deutschland eine weltweite
Sonderstellung einnimmt. Selbst im europäischen Raum ist ISDN nirgends
so deckend verbreitet wie hier in Deutschland. Und auch in den USA ist
ISDN eher eine unübliche Technik. Deswegen war ISDN auf Redhat auch sehr
lange doch eher stiefmütterlich unterstützt. Wenn ich mich da noch an
meine Anstrengungen erinnere, seinerzeit meine TELES 16.3c ISDN Karte
auf Redhat 5.2 in Betrieb zu nehmen. Leider hatte das Aufgehen von DLD
in Redhat damals nicht zu direkt spürbaren Verbesserungen geführt.

Auf der anderen Seite gab es lange Zeit mit den AVM Treibern echte
Probleme, die teilweise closed source Treiber auf anderen Systemen als
SuSE erfolgreich zu kompilieren und auch zu benutzen. Ich erinnere mich
noch gut, wie mich auf Redhat 7.2 das Problem mit dem __udivdi3
unresolved symbol zahllose Nerven gekostet hat. Gleiche Probleme hatten
übrigens auch Debian Anwender, es hatte also nichts mit dem seinerzeit
eingesetzen gcc Version 2.96 - für den Redhat ja sehr gescholten wurde -
zu tun. Inzwischen hat AVM dieses Problem gelöst, trotzdem findet man
auf dem FTP Server i.d.R. an Stelle des aktuellen Treiber tarballs oft
genug nur ein Textfile mit dem Hinweis, der Treiber finde sich auf der
SuSE CD. Eine seltsame, aber ganz offensichtlich bewusste
Produktpolitik. Über closed source Treiber brauchen wir hier glaube ich
erst gar nicht zu reden.

> Anyway, mein Rechner läuft jetzt und ich lass ihn jetzt mal testweise
> gnadenlos an. (http://wickert.dyndns.info/phpsysinfo)

Bin ich gespannt. Halt uns doch mal auf dem Laufenden.

> Christoph

Beste Grüße

Alexander


-- 
Alexander Dalloz | Enger, Germany | GPG key 1024D/ED695653 1999-07-13
Fedora GNU/Linux Core 1 (Yarrow) on Athlon CPU kernel 2.4.22-1.2174.nptl
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