Material - Fedora

Thilo Pfennig tpfennig at gmail.com
Mon Jun 5 08:13:40 UTC 2006


Am 04.06.06 schrieb Michael Schwendt <fedora at wir-sind-cool.org>:

> Natürlich könnte ein kompetenter Fedora User
> bestens mit vielen Themen rund um das Fedora Projekt vertraut sein und
> etwas die Werbetrommel betätigen. Doch mit solcher Aktivität kommt doch
> gleichzeitig das Bestreben, sich am Projekt zu beteiligen.

Also wenn Ambassadoren dazu da sein sollen im offiziellen Auftrag
Werbung zu machen, dann hoffe ich das sie gut bezahlt werden.
Ansonsten ist mein Verständnis eher das, das sich eine Distribution
über jede Unterstützung freuen sollte. Bei Fedora scheint mir das
derzeit aber eher Mißtrauen im Umfeld von Red Hat auszulösen:

> Hmmm, Du fragst nach Marketingmaterial zu Fedora, vertrittst jedoch eine
> derart kritische Sichtweise.

Entschuldige das ich meine Kritikfähigkeit nicht abgegeben habe bevor
ich Fedora genutzt habe. ich bin eben ein kritischer Nutzer der
bislang Fedora als beste Distribution betrachtet hat. Für unkritisches
Fähnchen-Schwenken bin ich leider nicht zu haben.



> Ich halte von dem Verschenken von CDs/DVDs überhaupt nichts,
> [...]
> Wichtiger finde ich Demo PCs, an denen die wahrlich Interessierten direkt
> etwas gezeigt bekommen können.

Da ist es wieder: hier wird zwischen dem "gewöhnlich interessierten
User" und dem "wahrlich interessierten User" unterschieden. Ich denke
das es ganz einfach so ist, das die Leute das Linux benutzen was ihnen
empfohlen wird oder sie in die Hand gedrückt bekommen. Eine zweite
Chance gibt es nur wenn die Installation scheitert. Und ein eher
geringer Prozentsatz an Usern wechselt Distributionen oder setzt
mehrere ein.




> Bei diesem Punkt verhält es sich ähnlich. Für Schreibzugang zu offiziellen
> Webseiten (z.B. dem Wiki), CVS Servern oder Build Servern braucht es
> einfach ein paar Zugangsmodalitäten, als daß einfach die ganze Welt
> Schreibzugriff hätte.

Hier verwechselst Du etwas: Ein abgestuftes Berechtigungskonzept gab
es schon vom Anfang an bei dem fedoraproject.org-Wiki. Ich wende mich
nicht dagegen das Inhalte nicht für jeden veränderbar sind. Wogegen
ich mich wende ist das von jedem der einen Rechtschreibfehler
korrigieren will dafür einen Contributor-Vertrag zu unterschreiben.
Das Aussperren von Usern ist der Tod der meisten Wikis. Und ich denke
das da eine Menge User ausgesperrt wurden. Auch hier wieder hat man
versucht zu unterscheiden zwischen denen die ernsthaft interessiert
sind und einfach nur so vorbeischauen. Wenn Du Dir die Wikipedia
anschaust: Dort kann jeder mitmachen - in Teilbereichen verschärft man
die Schreibrechte um den Missbrauch einzudämmen: OK! Aber es wird
nicht verlangt, das man irgend etwas unterschreibt und Rechte an die
WIkimedia Foundation abtritt.

Ich sehe das so das an sich die Tendenz ist, gerade auch durch Wikis,
das sich Grenzen auflösen zwischen Communities. Ich habe durchaus auch
schon Korrekturen im Ubuntu-Wiki vorgenommen. Ich habe da keine
Schadendreude, wenn da Leute Probleme haben. Und in Zukunft kann ich
als Fedora-User auch nur dort und im inoffiziellen fedorawiki.de
meinen Beitrag leisten. Weil man mein Engagement als nicht ernst genug
definiert. Ok, diese Meinung bleibt "euch"(die, die so etwas
definieren) überlassen. Ich konnte bislang übrigens im Wiki nicht
nachvollziehen wer und wann diese neuen Regeln beschlossen wurden.
Vielleicht hast Du ja mal einen Link?





> > Aus meiner Sicht sollte Fedora, wenn es ein echtes Community-Projekt
> > sein will hier den Usern mehr Freiraum gelassen werden.
>
> Faktisch ist der Freiraum stellenweise schon sehr groß. Denke nur, wie
> einfach es ist, ein neues RPM in die Online Distribution einzuspielen.

Ich habe nur immer gehört das das sehr aufwendig ist
(Qualitätssicherung, etc.). Meine aber nicht das es schlecht ist die
Qualität anzuheben.

> Als Besucher einer kleinen Linux Messe fände
> ich es verwunderlich, wenn Fedora dort anstatt von offiziellen
> Repräsentanten nur durch irgendwelche Nutzer vertreten würde, die es
> bevorziehen, eine distanzierte Position einzunehmen.

Als überzeugter Fedora-User finde ich es verwunderlich das es den
Verantwortlichen des Fedora-Projektes lieber ist man spricht überhaupt
nicht über Fedora und nimmt es nicht wahr, als wenn irgend ein
engagierter User CDs verteilt, die Vorteile benennt und auch
praktische Fragen beantwortet. Ich kann verstehen wenn Red Hat so was
bei RHEL macht aber bei einem Community-Projekt? Ist es nun
Community-Projekt oder nicht?


> > Es wäre wichtig, das Fedora von Ubuntu lernt, wie man gutes Marketing
> > macht. Fakt ist, das realtiv zu Ubuntu Fedora in Deutschland zur Zeit
> > bei den Usern keine Rolle spielt. Auf einen Fedora-User kommen hier
> > schätzungsweise 20 Ubuntu-User und noch ein paar mehr  SuSE- und
> > Gentoo-User. Warum?
>
> Woher hast Du diese Zahlen?

Grobe Schätzung. SuSE ist traditionell sehr stark in Deutschland, Auf
LUGs trifft man in erster Linie Gentoo-User und Red Hat hat noch von
früher einen schlechten Ruf, v.a. wegen dem Paketmanagement was
relativ zu Debian immer kompliziert und langsamer war. YUM kennen die
meisten nicht. Und Ubuntu wird von vielen Ex-Debianisten genutzt denen
Debian zu unaktuell war. Debian-User gibts aber auch noch eine Menge.
Ich treffe sehr selten auf Fedora-User.


> >"Wenn Fedora uns nicht vertraut, warum sollen wir dann
> > Fedora trauen?"
>
> Hmmm, Du fragst nach Marketingmaterial zu Fedora, vertrittst jedoch eine
> derart kritische Sichtweise.

Ich habe nicht damit angefangen. Fedora selbst sieht mich als User
kritisch, wenn ich nicht das Contributor-Agreement unterzeichne. Meine
Kritik  und Skeptsis steigt mit der Kritik von Fedora an mir (nicht an
meiner Person, sondern als an erfahrenen Usern, die Fedora aus
Überzeugung nutzen ohne das sie sich um einen "Posten" in der
Community bemühen, sondern nur ihren Beitrag leisten wollen)

> Den Sprung hierzu hab ich noch nicht verstanden. In welchen Punkten genau
> meinst Du, einen Vertrauensbruch ausgemacht zu haben?

In dem generellen Löschen der Schreiberlaubnis im Wiki für viele User,
ohne Benachrichtigung und in dem Abverlangen das man die Rechte an Red
Hat abtritt, was im Zusammenhang mti der Lizenz bedeutet das mein
Beitrag jederzeit vereinnahmt und unfrei werden kann.




> Und siehst Du? Dazu müsstest Du Dich eben an offizielle Ansprechpartner
> wenden. Könntest beispielsweise das Fedora Ambassadors Steering Committee
> kontaktieren, ggf. sogar auf deutsch an Alex Maier:
> http://fedoraproject.org/wiki/Ambassadors/SteeringCommittee

Will ich aber gar nicht. Ich kritisiere ja gerade das Bürokratische.
Das Bürokratische wird nicht dadurch besser wenn man den
bürokratischen Weg geht. Ich könnte mir so etwas vorstellen, aber
nicht unter diesen Bedingungen solange viele User sich nicht an Fedora
beteiligen können. Ich bin niemand der das einfordern kann - ich
vertrete hier nur meine Meinung. Wenn ich damit alleine stehe kann man
diese ja auch ignorieren.


Thilo




-- 
http://vinci.wordpress.com




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